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Alles Fassade
Ein Kraftort an einem Kraftort

Wir sind in Krinau, weitab der Grossstädte, hinter den sieben Bergen in einem 250 Seelendorf mit idyllischem Charme, umgeben von Wald und Wiese. Hier scheint es, als blieb die Zeit stehen und man lebt trotzdem noch! im Einklang mit der Natur. Die Fassaden wirken solide und gepflegt, zum Teil vielleicht alt und bröckelig, doch lebt es überall hinter den Mauern, Brettern und Schindeln.

Ein Stromhäuschen an der Hauptstrasse erzählt von Strom. Nichts weiter ist hinter dieser Fassade erkennbar. Oder doch? Ein kleines Dorf ist daran angeschlossen. An Wind-, Wasser-, Sonnen- oder Atomkraft. Auf dem Älpli zwischen Krinau und Libingen planen die Thurwerke den Bau von drei Windenergieanlagen. Diese könnten 200 Meter hoch werden. An einer Informationsveranstaltung kündigt sich Widerstand an: https://www.tagblatt.ch/

Atomenergie NEIN Alternative Energien JA. Oder doch nicht? Diese Endlosdiskussion liess die Faust aus dem Dach ragen. Dieses Häuschen mit seiner “gebündelten Energie” und dem Verweis auf Lebensgefahr. Ein Kraftort, eine Quelle, aus der wir täglich schöpfen und mehr oder eher weniger darüber nachdenken. Eine überdimensionale Faust, kolossal, ähnlich der Marmorhand des Konstantins in Rom, bricht kraftvoll aus dem Dach des Stromhäuschens. Die Faust des Zeus‘, anstatt Blitze ein hübsches Windrad – wie man es in zahlreichen Schweizer Vorgärten findet, fest umklammert. Rebellion. Ironie. Kraft.

Das Stromhäuschen als Symbol für eine hochtechnologisierte Welt im Kontext zu einem mystischen heidnischen Kraftort. In Bezug auf das geplante Windkraft-Projekt auf dem Älpli sollte unsere Installation weder politisch wegweisend oder wortführend sein. Wir zeigen Verständnis für schützenswertes Kulturgut und das Landschaftsbild, dennoch hinterfragen wir kritisch unseren Ressourcenverbrauch und den Umgang mit Energie.

www.kunsthallen-toggenburg.ch

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